Archiv der Kategorie: Allgemein

4. Österreichische Inter- und Transdisziplinäre Dis/Ability Forschungswerkstatt — Wie ist es gelaufen? Ein Nachbericht

Am 23. Mai 2025 fand die 4. Österreichische Inter- und Transdisziplinäre Dis/Ability-Forschungswerkstatt statt. Diesmal war sie wieder vollständig online. Es nahmen 27 Personen teil, darunter Studierende, Wissenschaftler-innen sowie Personen aus der Praxis. Die Forschungswerkstatt wurde von Laura Hochsteiner, Andreas Jeitler, Michaela Joch, Rahel More und Angela Wegscheider organisiert.

In diesem Jahr wurde der Workshop-Charakter durch längere Slots stärker betont. Innerhalb von 15-20 Minuten wurde ein Beitrag vorgestellt und anschließend von der jeweiligen Workshop-Moderatorin und den Anwesenden vertiefend diskutiert. Ziel war die Förderung einer konstruktiven Feedbackkultur sowie der Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Behinderung und Armut in österreichischen Haushalten

Nach der Begrüßung durch Rahel More, moderierte Laura Hochsteiner den ersten Beitrag. Carmen Walenta-Bergmann und Angela Wegscheider (JKU Linz) stellten ihr Forschungsprojekt zu Behinderung und Armut in österreichischen Haushalten vor. Sie untersuchten unter Auswertung von EU-SILC Daten das Risiko von Einkommensarmut bei Haushalten mit behinderten Mitgliedern in Österreich. Dabei stellten sie fest, dass dieses Risiko nicht vollständig durch die typischen sozioökonomischen Merkmale erklärt werden kann, sondern, dass es eine unerklärte Armutsgefährdungslücke gibt. Sie warfen die Frage auf, ob Behinderung an sich ein Faktor ist und ob der österreichische Wohlfahrtsstaat ableistisch ist. Es folgten vor allem Fragen zur Datenauswertung und Anregungen, u.a. zur Einbeziehung von Gender, Care Arbeit oder die inhaltliche Ergänzung durch qualitative Erhebungen.

Projekt zu (sexualisierter) Gewalt im sozialen Nahraum an Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in Südtirol

Im zweiten Slot, der von Rahel More moderiert wurde, stellte Julia Ganterer (Uni IBK) ihre Arbeit zur Gewaltforschung und ihr geplantes Projekt zu (sexualisierter) Gewalt im sozialen Nahraum an Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in Südtirol vor. Das partizipativ angelegte Projekt soll den Fokus auf die Entstehungsbedingungen, Kulturen des Schweigens und Meldehemmnisse im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im sozialen Umfeld legen. Ein wichtiges Ziel der Studie soll sein, mit diesen Erkenntnissen präventive Maßnahmen inklusiv gestalten zu können. Die Diskussion war rege, da einige Anwesende zu ähnlichen Themen arbeiten. Es wurden u.a. Erfahrungen eingebracht, wie die Erhebung inklusiv gestaltet und body mapping als Methode verwendet werden könnte. Darüber hinaus wurde die Wichtigkeit positiver Zugänge zu Sexualität, das Einbeziehen von Fachpersonal von GSE und (Selbstvertretungs-)vereinen, sowie die Berücksichtigung (mangelnder) Zugänglichkeit von sexueller Bildung neben Täter*innenrollen betont.

Nutzung von Assistierenden Technologien im Alltag von Menschen mit Behinderungen

Nach der Mittagspause moderierte Michaela Joch den dritten Slot zur Nutzung von Assistierenden Technologien im Alltag von Menschen mit Behinderungen. Anna Ajlani (JKU Linz) stellte ihr Dissertationsprojekt vor, das im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekt Assistive Technologies Lab (ATLab) verfasst wird. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erfahrungen von Menschen mit Print Disabilities, welche einen stark textbasierten Kommunikationsstandard über alle gesellschaftlichen Bereiche hinweg navigieren müssen. Print Disabilities meint dabei ein breites Verständnis von Lese- und Sehbehinderungen, darunter z.B. Blindheit,  Dyslexie, aber u.a. auch kognitive Beeinträchtigungen oder eine eingeschränkte Handfunktion. Sie erforscht wie Menschen mit Print Disabilities assistierende Technologien im Alltag kreativ modifizieren und zweckentfremden, um ihre Teilhabe in Bildung, Arbeit und Freizeit trotz mangelnder Zugänglichkeit zu verbessern. Methodisch greift sie auf qualitative Interviews und ethnografische Beobachtungen zurück (u.a die Methode der Story Completion). Es folgte eine rege Diskussion zur Offenlegung von Behinderungen und zur Theorie Crip Spacetime. Es wurde darüber hinaus gemeinsam überlegt, wie man eine diverse Gruppe von Menschen mit Print Disabilities am besten erreichen kann.

Vernetzungsaufruf zu Disability History in Museen

Im letzten Slot, der von Angela Wegscheider moderiert wurde, stellte Jennie Carvill Schellenbacher die Arbeit des Hauses der Geschichte Österreichs und des Wien Museums zu Disability History und die Arbeit in Bezug zu Barrierefreiheit vor. Das zentrale Anliegen ihres Beitrages ist die Vernetzung zu Disability History in Museen. Sie und Vanessa Tautter wollen eine Arbeitsgruppe gründen, die sich mit der Geschichte von Behinderung in musealen Kontexten beschäftigt, um Austausch, Best Practices und Sichtbarkeit von Disability History in Museen zu fördern. Wichtige Beiträge zu inhaltlicher Barrierefreiheit, Storytelling, institutioneller Verankerung folgten, abgerundet durch weitere Beispiele aus der Museumsarbeit. Das erste online Arbeitsgruppentreffen zu Disability History in Museen ist für 16.06.2025 um 16h geplant. Für den Zugangslink, bitte um Anmeldung bei jennie.schellenbacher@wienmuseum.at.

Den Abschluss der Forschungswerkstatt bildete ein Überblick über die Arbeit von DiStA und die Einladung zur aktiven Mitarbeit. Disability Studies Austria – DiStA – ist eine Arbeitsgruppe und Koordinationsplattform von Menschen, die im Sinne der Disability Studies forschen und arbeiten. Das nächste Treffen findet im Zuge der ALTER Conference am 8. Juli um 10:30h im Agnes-Heller-Haus, Innrain 52a Innsbruck und auch hybrid statt. Bitte um Anmeldung für den Zugangslink bei angela.wegscheider@jku.at

Wir danken allen Teilnehmenden und Vortragenden für ihre Beiträge und die gemeinsame Veranstaltung! In den kommenden Wochen werden auf dem DiStA-Blog einige der Vortragenden ihre Beiträge veröffentlichen.

 

Disability in Local and Global Contexts – Nordic Network on Disability Research Conference

Eröffnung der NNDR Conference

Im Mai 2025 fand in Helsinki mit über 700 Teilnehmenden die 17. Nordic Network on Disability Research Conference des gleichnamigen Netzwerks (NNDR) statt.

Einige Wissenschaftler-innen, die in Österreich im Bereich der Disability Studies forschen, waren mit Beiträgen vertreten, unter anderem:

Anna Ajlani (Universität Linz) mit Navigating digital inclusion: Sociotechnical constellations in the daily lives of people with print disabilities
 

Nicolas Hauer (Universität Wien) mit Perspectives of people with learning disabilities on inclusion and employment in Austria.

Johannes Müller, Sabine Mandl, Oliver Koenig (Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten) mit Embracing Minor Gestures: Co-Creating Dimensions of Inclusive Work Through Slow Research

Rahel More (Universität Graz) mit Child welfare services, disabled children, and their families: An international comparative social policy analysis.

Simon Reisenbauer, Sabine Mandl, und Oliver Koenig (Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten) mit Struggles for independence. Narratives in peri- and postpandemic times of crisis.

Angela Wegscheider (Universität Linz) zusammen mit Marte Feiring mit Radical ideas of early disability activists.

Sabine Weiß (Universität Wien) mit The transition of students with disabilities to university from a Bourdieusian perspective.

Die Abstracts der einzelnen Beiträge sind hier nachzulesen.

 

DISTA: Connecting Researchers and Students in Disability Studies in Austria (Research Careers Campus @Uni Graz)

Im April hat Johanna Stadlbauer, die den Research Careers Campus der Universität Graz leitet, Laura Hochsteiner und Rahel More Fragen zu DiStA gestellt.

Three questions for Laura Hochsteiner and Rahel More (April 2025)

Der (englischsprachige) Beitrag ist hier nachzulesen: https://research-careers-campus.uni-graz.at/de/neuigkeiten/dista-connecting-researchers-and-students-in-disability-studies-in-austria

Logo: DiStA - Disability Studies AustriaLogo: Universität Graz

Einladung zum Disability Studies Vernetzungstreffen

 
DiStA (Disability Studies Austria) und Netzwerk Disability Studies (Deutschland) veranstalten im Rahmen der ALTER Konferenz an der Universität Innsbruck am Dienstag, 8. Juli von 10:00 bis 11:30 Uhr ein Vernetzungstreffen. Wir laden Studierende, Nachwuchsforscher-innen und fortgeschrittene Forscher-innen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und dem weiteren Ausland herzlich dazu ein. Mit diesem Treffen möchten wir Menschen zusammenbringen, die im Bereich der Disability Studies in Österreich und anderen deutschsprachigen Ländern arbeiten.
 
Das Vernetzungstreffen bietet viel Raum für Diskussion und Austausch. Das Treffen, das im Rahmen der ALTER-Konferenz stattfindet, wird auf Deutsch abgehalten und steht allen offen, die sich für Disability Studies und Forschung zu Behinderung zu deutschsprachigen Ländern interessieren.
 
Das Treffen beginnt mit einem Überblick über die Ziele, Strukturen und Arbeitsweisen von DiStA und des Netzwerks Disability Studies. Dieser Überblick wird ergänzt durch eine politische Analyse sowie einen Bericht über die bisherigen Aktivitäten. Darüber hinaus wollen wir mit den Teilnehmer-innen die Situation der Lehre an Universitäten und Hochschulen als auch die Situation der Forschung und Forschungsförderung in den deutschsprachigen Ländern in Bezug auf die Disability Studies diskutieren. Während des Treffens wollen wir Ideen und Anregungen für zukünftige Aktivitäten von DiStA und des Netzwerks Disability Studies sammeln.
 
Sollte es allgemeine Fragen oder Fragen hinsichtlich Bedarf an ÖGS-Dolmetschdiensten geben, bitte wenden Sie sich an angela.wegscheider@jku.at oder Bertold-Peter.Scharf@hs-bremen.de
Um Anmeldung per Email wird gebeten – bitte auch an eine der angegebenen Email-Adressen.
 
Der genaue Raum wird noch bekannt gegeben und ist barrierfrei zugänglich. Eine Teilnahme an dem Treffen wird auch per Zoom ermöglicht: https://hs-bremen.zoom-x.de/j/62956163384 Kenncode: 367965 Wir hoffen, wir bekommen eine gute Verbindung hin und freuen uns auf eure Teilnahme.
 
Liebe Grüße
das Organisationsteam: Laura, Volker und Angela (für DiStA) sowie Bertold und Karin (für Netzwerk Disability Studies)

Vortrag „Partizipativ und emanzipatorisch, Ansprüche im Kontext der Disability Studies“ von Volker Schönwiese

Am 13. Februar 2025 referierte Volker Schönwiese an der Forschungswerkstatt PARTIZIPATIVE FORSCHUNG organisiert vom Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien. Das Programm und der Ablauf.

Volker Schönwiese stellt die Präsentation zur Verfügung

Wir empfehlen auch seinen Beitrag : Schönwiese, Volker (2018). Partizipativ und emanzipatorisch – Ansprüche an Forschung im Kontext der Disability Studies. In: Brehme, D.; Fuchs, P.; Köbsell, S.; Wesselmann, C. Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung, Beltz (pdf als open access)

Einladung zur DEPOT-DISKUSSION: „Barrieren sprengen! – Allianzen bilden!“ am Mittwoch, den 12.03.25 ab 19:00h im Depot Kunst und Diskussion Wien

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Barrierefreiheit hat auch die Wiener Kulturszene erreicht. Bisher wurden Maßnahmen besonders von engagierten Einzelpersonen vorangetrieben, welche sich ihr Wissen selbstständig aneignen. Diesem zerstreuten Wissen der Kulturarbeit haben sich einige Initiativen angenommen. Wie können Kräfte am besten gebündelt werden, um Veränderung voranzubringen? Welche Forderungen müssen gestellt werden?

Link zum Nachhören:   https://depot.or.at/en/archive   

Es diskutieren:

Julia Haimburger, Kunstvermittlerin, Österr. Galerie Belvedere, Wien
Elisabeth Magdlener, Kulturwissenschafterin, Verein CCC**, Wien
Jennie Carvill Schellenbacher, ARGE Inklusives Museum, Wien Museum
Moderation: Julischka Stengele, Künstlerin und Performerin, Wien

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Veranstaltungen zum Schwerpunkt 2025: Allianzen bilden! PROGRAMM – Depot

Informationen zur Barrierefreiheit vom Deport sind hier zu finden: ÜBER UNS – Depot

Publikationen zu Deaf History

Wir möchten zwei aktuelle Publikationen im Bereich der Deaf History vorstellen.

„Deaf History“ als Wissenschaftsgeschichte. Die Teilhabe gehörloser Menschen an Fachdiskursen über Taubheit im geteilten Deutschland (2024) von Anja Werner

Die Habilitationsschrift beleuchtet die unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Kontexte in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR und zeigt auf, wie Gehörlose nicht nur als Objekte wissenschaftlicher Betrachtung, sondern auch als aktive Akteure in Fachdiskursen agierten. Mit einem interdisziplinären Ansatz verknüpft die Autorin Perspektiven aus der Disability History, Wissenschaftsgeschichte und Deaf Studies.

Anja Werners Werk liefert nicht nur eine wertvolle Ergänzung zur Deaf History, sondern trägt auch zur Reflexion über die Machtverhältnisse und Ausschlussmechanismen innerhalb der Wissenschaftsgeschichte bei. Es stellt eine wichtige Ressource für Forschende, Studierende und Interessierte dar, die sich mit Disability Studies, Deaf Studies und der deutschen Zeitgeschichte befassen.

Das Buch hat auch einen Österreichbezug. Die österreichischen Forscher-innen Ingeborg Hochmair-Desoyer und Erwin Hochmair entwickelten das erste elektronische Multikanal-Cochlea-Implantat und gründeten 1989 für die Vermarktung die Firma MED-EL in Innsbruck. 

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-7314-2/deaf-history-als-wissenschaftsgeschichte/

Unsichtbare Geschichte(n) sichtbar machen. Gehörlose und schwerhörige Menschen im deutschsprachigen Raum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Hrsg. von Anja Werner und Marion Schmidt (2024)

Dieser Sammelband enthält Beiträge zur Geschichte gehörloser und schwerhöriger Menschen im deutschsprachigen Raum. Von den gesellschaftlichen Herausforderungen und den Kämpfen um Inklusion bis hin zu kulturellen und politischen Errungenschaften beleuchtet der Band die Lebenswelten und Perspektiven einer oft übersehenen Gemeinschaft.

Die Beiträge der Autor-innen beleuchten zentrale Themen wie Bildung, Arbeit, Kommunikation und die Entstehung einer starken, selbstbewussten Gehörlosenkultur im Laufe der Geschichte. Zu jedem Beitrag gibt es eine Zusammenfassung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) aller Beiträge: https://www.uni-erfurt.de/philosophische-fakultaet/seminare-professuren/historisches-seminar/professuren/neuere-und-zeitgeschichte-und-geschichtsdidaktik/barrierefreiheit-gehoerlosengeschichte/dfg-netzwerk-gehoerlosengeschichte/dgs-videos-unsichtbare-geschichten-sichtbar-machen

Das Buch bietet nicht nur historische Einblicke, sondern thematisiert auch durchaus aktuelle Fragen: Wie hat sich das Verständnis von Gehörlosigkeit in verschiedenen Bereichen gewandelt? Welche Rolle spielen Gebärdensprachen und wie gestalten sich die Kämpfe um Anerkennung und Gleichberechtigung in der heutigen Zeit?

Das Buch enhält auch zwei Beiträge, die einen direkten Österreichbezug haben: Lisa Maria Hofer schreibt über gehörlose Menschen in Linz (Oberösterreich) im 19. Jahrhundert (Schulalltag und Lebenswege in Linz 1812-1869) und Natalie Zechner über die Entwicklung der Schwerhörigenpädagogik in Österreich.

https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/geschichte/unsichtbare_geschichten_sichtbar_machen-18145.html

Neuer Artikel erschienen

Wir möchten Sie auf den Artikel von Lisa Maria Hofer in der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (Bd. 35 Nr. 3 2024) aufmerksam machen. Der Band ist insgesamt für die Disability Studies spannend, er widmet sich der  Intersektionalität. Perspektiven aus Geschichtswissenschaften und Geschichtsdidaktik: Bd. 35 Nr. 3 (2024): Intersektionalität. Perspektiven aus Geschichtswissenschaften und Geschichtsdidaktik | Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften

Lisa Maria Hofer fordert in ihrem Artikel neue historische Methoden zur Untersuchung von Behinderung aus einer intersektionalen historischen Perspektive. Das Linzer „Institut für Taubstumme“ dient als Fallstudie mit zwei Mikrobiografien aus dem 19. Jahrhundert und einer neuen semi-partizipativen Methode, die die Gehörlosengemeinschaft einbezieht. Der Artikel soll zeigen, inwieweit das Erfahrungswissen der Betroffenen einen Mehrwert für die Interpretation der Geschichte der Behinderung darstellen kann. Das Erfahrungswissen wird in einem semi-partizipativen Prozess gesammelt. Das Verfahren und der theoretische Hintergrund werden im Artikel beschrieben und angewendet.

Hier gehts zum Artikel: OeZG-2024-35-3-7_Hofer

 

Weiße Sprechblase auf grauem Hintergrund mit Fragezeichen und Ausrufezeichen. In der Sprechblase steht: Kurzportraits und das DiStA Logo ist abgebildet.

4. Kurzportrait der Serie „Wer ist bei DiStA aktiv?“

Seit einiger Zeit und noch in den kommenden Monaten stellen wir mit unserer Kurzportraitserie Personen vor, die sich im Rahmen von DiStA engagieren.

Auf dem Bild ist Rahel More. Eine lächelnde junge Frau mit langen Haaren und weißem Blazer. Sie steht angelehnt an eine Saule.

Credit: derknopfdruecker.com

Rahel More , mit welchen Themen beschäftigst du dich in deiner Forschung bzw. Arbeit?

Ich bin Erziehungswissenschaftlerin und arbeite an der Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft und an der Universität Graz, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft. In meiner Forschung beschäftige ich mich aktuell vor allem mit einer feministischen intersektionalen Konzeption von Ableism (https://ableism.univie.ac.at) sowie mit Inklusion im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe im internationalen Vergleich (https://erziehungs-bildungswissenschaft.uni-graz.at/de/ueber-das-institut/fachbereich-sozialpaedagogik/forschung-und-publikationen/#c604246).

Ein weiteres aktuelles Forschungsthema ist die De-Institutionalisierung.
Seit wann bist du bei DiStA aktiv?


Zum ersten Mal auf DiStA gestoßen bin ich über diese Homepage, das war 2016 oder 2017. Ich war dann bei einigen von DiStA organisierten Ringvorlesungen und Vernetzungstreffen dabei, bevor ich um 2020 herum begonnen habe mich gemeinsam mit den Kolleginnen aktiver im Rahmen von DiStA zu engagieren. Seitdem wirke ich u.a. an der Befüllung der Homepage mit und bin im Organisationsteam der jährlichen DiStA Forschungswerkstatt.

Warum bzw. wofür engagierst du dich bei DiStA?

Mir ist die Sichtbarkeit der Disability Studies in Österreich und darüber hinaus ein Anliegen. Forschung, Lehre und wissenschaftspolitische Bestrebungen in unserem Bereich sollen verbreitet, weiterentwickelt und diskutiert werden. Der Austausch mit Personen, die im Sinne der Disability Studies arbeiten und forschen ist dafür gewinnbringend. Gerade die Vernetzung mit Studierenden und Wissenschaftlerinnen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn ist uns bei DiStA wichtig. Wir freuen uns, wenn Interessierte sich einbringen und DiStA z.B. im Rahmen einer Forschungswerkstatt kennenlernen oder uns über die Homepage kontaktieren.

ACHTUNG: Interessante PhD Stellen

Über das Marie Curie Doctoral Network „Co-construction in the field of social welfare“ werden 15 Doktorandenstellen vergeben. Dies kann für aktuelle Masterstudierende oder Alumni von Interesse sein, insbesondere für Personen mit Berufserfahrung im sozialen Bereich. Marie Curie Doctoral Network ist ein Mobilitätsprogramm.

Jedes Promotionsprojekt wird in Zusammenarbeit mit einem socal service entwickelt, bei dem der Doktorand 50% seiner Zeit verbringen wird. Ein intensives Trainingsprogramm, das von Partnern aus der Forschung und dem Sozialbereich durchgeführt wird, unterstützt die Forschung und die Karriereentwicklung, einschließlich internationaler Studienblöcke alle sechs Monate in einem anderen europäischen Land, Online-Treffen und individuelle Trainingsmöglichkeiten für jeden Forscher. Erste Informationen finden sich unter https://cref.parisnanterre.fr/accueil/cocoso-15-phd-positions-in-2025

Eine Übersicht über alle Doktoratsstellen finden sich im pdf Dokument: Cocoso phd pre announcement 21 nov 2024

The official calls for applications will be launched in January 2025 with an anticipated application deadline of 2 March 2025.

An online information session about the network will be held on Friday, December 6th 2024 from 4 to 5 PM (Paris – CET). This will give an overview of the COCOSO project, including research, training and communication activities. It seeks to explain the feel of the network and the work that the doctoral researchers will undertake. We will also address practical questions about applying for a PhD post.  It is planned that the meeting will be recorded and available on YouTube.  Zoom Link: https://us06web.zoom.us/j/85281270665?pwd=7tCJS5c25fJ70H3tw3bAw4TXDyDoa2.1