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„Geschichte der Behindertenbewegung“ – Nachbericht zum Vortrag von Volker Schönwiese an der JKU Linz

Wo liegen die Wurzeln der österreichischen Behindertenbewegung? Welche Ziele verfolgt sie? Was hat sie erreicht? Diese und weitere Fragen beantwortete Volker Schönwiese am 14. Jänner 2019 an der Johannes Kepler Universität Linz den über 100 interessierten ZuhörerInnen.

Voller Hörsaal. Foto: Günther Hödlmoser

Die offen gestaltete Einheit einer GESPOL-Lehrveranstaltung richtete sich insbesondere an Menschen mit Behinderungen. Die Intention der Lehrveranstaltungsleiterin Angela Wegscheider war es, durch Geschichtsbewusstsein eine gruppenübergreifende politisch aktive Behindertenbewegungzu fördern sowie Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit neue Forschungsergebnisse zu präsentieren. Nach der Begrüßung durch die Lehrveranstaltungsleiterin referierte Volker Schönwiese, pensionierter Professor für Disability Studies an der Uni Innsbruck, über die Inhalte und Erkenntnisse des Projektes Geschichte der Behindertenbewegungen. Anschließend diskutierten AktivistInnen mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Behindertenbewegung auf den Vortrag bezugnehmend über ihre Erlebnisse und Ideen für die Zukunft.

Die Projektseite zum Projekt zur Geschichte der österreichischen Behindertenbewegung: http://bidok.uibk.ac.at/projekte/behindertenbewegung/index.html

Save the Date: P r o j e k t p r ä s e n t a t i o n Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Linz

Wir freuen uns ankündigen zu dürfen, dass am Montag 14. Jänner 2019 von 14.00 bis 16.00h das Projekt „Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Österreich“ in Linz an der Johannes Kepler Universität präsentiert wird. 

Adresse: Altenberger Str. 69, 4040 Linz.

Die genaue Angabe des Veranstaltungsraums folgt im September 2018.

Infos zum Projekt: http://bidok.uibk.ac.at/projekte/behindertenbewegung/

Verwahrung und Verwahrlosung. Kinder mit Behinderungen auf Pavillon 15 „Am Steinhof“ von 1945 bis in die 1980er Jahre

Donnerstag, 22.März 2018, 18.00 Uhr
fhg – Fachhochschule Gesundheit, Hörsaal 1, Innrain 98

Vortrag: Hemma Mayrhofer
Moderation: Pier-Paolo Pasqualoni

Noch bis in die 80er Jahre waren Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, die als nicht oder unzureichend förderbar eingestuft worden waren, in der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ umfassender Vernachlässigung ausgesetzt. Die soziale Praxis war von Distanzierungs- und Entpersönlichungsstrategien des Personals gegenüber den Kindern, sowie dem großzügigen Einsatz freiheitsbeschränkender Mittel geprägt.
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Bedrohliche Körper und Bedürfnisse: Zur Sterilisation von Mädchen und jungen Frauen mit Behinderungen in der österreichischen Nachkriegsgeschichte

Vortrags- und Diskussionsabend mit Hemma Mayrhofer und Volker Schönwiese am Mittwoch, 21.03.2018 von 19:00 – 21:00 Uhr an der Universität Innsbruck, SoWi, Seminarraum 1 (1. Stock), Universitätsstraße 15, Innsbruck

Anmeldung ist nicht erforderlich. Eintritt / Kosten: Eintritt frei.

Der Abend widmet sich dem behinderten- und biopolitischen Wirken Andreas Retts in den 1950er bis Ende der 1980er Jahre. Rett war Leiter der Abteilung für entwicklungsgestörte Kinder am Neurologischen Krankenhaus der Stadt Wien-Rosenhügel und beeinflusste die österreichische Behindertenhilfe und -politik maßgeblich. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Ergebnisse einer 2017 abgeschlossenen Studie zur Praxis und Politik der Sterilisation von behinderten Mädchen sowie von Frauen mit und ohne Behinderungen. Die Studienergebnisse zeigen, dass Menschen mit Behinderungen Sexualität nicht nur abgesprochen, sondern diese auch medikamentös unterdrückt wurde. Darüber hinaus richtete sich Retts Hauptaugenmerk auf die generativen Folgen sexueller Kontakte von Frauen mit Behinderungen: Es galt, diese mittels Sterilisierungen zu verhindern bzw. durch Schwangerschaftsabbrüche zu tilgen.

Volker Schönwiese wird eine kurze Einführung zur Person von Andreas Rett geben, Hemma Mayrhofer die neuen Forschungsergebnisse zur Sterilisation präsentieren.

Hemma Mayrhofer, Mag.a Dr.in der Soziologie, ist wissenschaftliche Geschäftsführerin am IRKS – Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Soziale Inklusion & Exklusion, Soziale Arbeit, totale Institutionen, Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit Behinderungen u.a.

Volker Schönwiese, a. Univ. Prof. i.R. Dr., hat die Arbeitsschwerpunkte Inklusive Pädagogik und Disability Studies an der Universität Innsbruck begründet.

Eine Veranstaltung von: Verein Netzwerk Geschlechterforschung

in Kooperation mit: Lehr- und Forschungsbereich Disability Studies und Inklusive Pädagogik, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck

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Einladung zur Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Österreich

Einladung zur P r o j e k t p r ä s e n t a t i o n Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Österreich Graz, Freitag, 9. März 2018, 17.00 Uhr RESOWI-Gebäude Bauteil A, Stock, Sitzungszimmer 15.21, Universitätsstraße 15, 8010 Graz

Einladungstext

Einladung zur Projektpräsentation Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Österreich

Am 1. Dezember 2017 von 17 bis 20 Uhr
im Veranstaltungssaal des Stadtteilzentrums Wilten der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD), Liebeneggstraße 2a (beim „Wiltener Platzl“) in Innsbruck
Die Veranstaltung ist frei zugänglich.
Ein Projekt der digitalen Bibliothek bidok – http://bidok.uibk.ac.at/
Die Veranstaltung ist ein Beitrag zum Internationalen Aktions-Tag der
Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen am 3. Dezember

Einladung_Praesentation _Geschichte_Behindertenbewegung-Innsbruck

Nachbericht zur Präsentation an der Uni Salzburg (Hannah Wahl, Unsere Zeitung, 25. März 2017)

Das Erbe des Nationalsozialismus spürt man in der Behindertenhilfe noch immer

Blogbeitrag auf derstandard.at von Petra Flieger am 24. Juli 2017

Differenzierung, Abgrenzung und Aussonderung dominieren die Kultur des Umgangs mit behinderten Kindern und Erwachsenen in Österreich

Im März präsentierte das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie eine Studie über behinderte Kinder und Jugendliche in der Wiener Psychiatrie und arbeitete erstmals ausführlich historisch und sozialwissenschaftlich die Gewalt und den Missbrauch in Einrichtungen der österreichischen Behindertenhilfe auf. Untersucht wurden einerseits Pavillon 15 des Psychiatrischen Krankenhauses auf der Baumgartner Höhe, andererseits die Abteilung für entwicklungsgestörte Kinder unter der Leitung von Andreas Rett, die ab 1975 am Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel untergebracht war. Unter anderem berichtete DER STANDARD über die Studie, doch eine ausführliche Diskussion über die Ergebnisse blieb bislang völlig aus. Dafür müsste vor allem eine Auseinandersetzung darüber stattfinden, welche Konsequenzen das nun öffentlich vorliegende Wissen über den menschenverachtenden Umgang mit behinderten Kindern im Österreich der Nachkriegszeit bis heute hat.

Weiterlesen auf: derstandard.at/2000061481891/Das-Erbe-des-Nationalsozialismus-spuert-man-in-der-Behindertenhilfe-noch

Studie zu Inklusivem Gedenken

In einer Studie wurden in Österreich gehörlose und lernbeeinträchtigte Menschen zu ihrer Wahrnehmung von Gedenkarbeit an T4-Tötungsanstalten befragt. Studierende der Johannes Kepler Universität Linz (Oberösterreich) erhoben Erfahrungen, Gefühle, Wahrnehmungen und Wünsche in Bezug auf den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Das Forschungsprojekt soll die Entwicklung von inklusiv gestalteten Angeboten an der NS-Tötungsanstalt für „lebensunwertes Leben“ vorantreiben.

Die Nazis ermordeten zwischen Mai 1940 und August 1941 rund 18.000 Personen als „arbeitsunfähig“ eingestufte Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke in Schloss Hartheim, einer ehemaligen Behinderteneinrichtung. Zu den ersten Opfern gehörte ein Teil der zuvor in Hartheim betreuten Menschen. Die Tötungen behinderter Menschen in den Tötungsanstalten wurde 1941 offiziell gestoppt. Die Gaskammer in Hartheim nützten die Nazis dennoch bis 1944 weiter. Aufgrund von Kapazitätsengpässen in Konzentrationslagern wurden rund 12.000 kranke oder arbeitsunfähige ZwangsarbeiterInnen und andere Häftlinge aus Mauthausen, Gusen und Dachau nach Hartheim deportiert und dort ermordet.

Seit 2003 ist im Schloss ein Lern- und Gedenkort eingerichtet, der über den Massenmord und seine Geschichte informiert und in der Dauerausstellung „Wert des Lebens“ aktuelle Fragestellungen aufwirft und diskutiert. Der Betrachtungszeitraum der Ausstellung erstreckt sich vom Zeitalter der Aufklärung bis zur Gegenwart, thematische wird von der Sortierung der Menschen in ökonomisch „Brauchbare“ und „Unbrauchbare“ ausgegangen. Dies begann schon an Beginn der Industriegesellschaft. Die Ausstellung endet mit aktuellen Forderungen nach gesellschaftlicher Gleichstellung behinderter Menschen.

Vor dem historischen Hintergrund und wegen dem Anspruch nach Einziehung von Menschen mit Behinderungen in alle Lebensbereiche – nicht zuletzt durch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention – ist die Idee von inklusiv gestaltetem Gedenken für den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim von großer Relevanz. Inklusives Gedenken versucht aber nicht nur, vorhandenes Wissen barrierefrei weiterzugeben, sondern will die Menschen auch aktiv in den Prozess des Gedenkens einbinden.

Es gab zwei Präsentationen der Ergebnisse mit anschließender Diskusstion. Eine Präsentation war in Leichter Sprache und wurde in Gebärdensprache übersetzt im Institut Hartheim. Die zweite Präsentation war mit Unterstützung von Gebärdensprachdolmetscherinnen im Linzer Gehörlosen Sport und Kulturverein.

Projekt: Geschichte der Behindertenbewegung-Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in Österreich

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Kommen Sie zur Präsentation in SALZBURG am 24.03.2017 von 15 bis 18 Uhr, Unipark, Erzabt-Klotz-Straße 1 U1.003 E.003 (Georg-Eisler-Hörsaal)

oder zur Präsentation in WIEN am 13.05.2017 von 15 bis 18 Uhr, Hörsaal 1, Institut für Bildungswissenschaft Sensengasse 3a (1. stock) barrierefreier Eingang an der Rückseite des Gebäudes

So wie in der Zwischenkriegszeit fordern seit 1945 in Österreich Selbsthilfebewegungen von Menschen mit Behinderungen Soziale Rechte. Neue Bewegungen ab den 1970er-Jahren orientieren sich an Gleichstellung und Menschenrechten. Die Geschichte dieser Bewegungen ist bisher nicht geschrieben und Dokumente sowie Interviews dazu werden nun als online-Plattform auf bidok.at präsentiert. Bei den Präsentationen soll das Projekt vorgestellt und mit ZeitzeugInnen Behindertenpolitik bis heute in den Blick genommen werden.

Call for Papers: SHLD Conference 2017

20th and 21st July 2017, The Open University, Milton Keynes

Doing research on the social history of learning disability: Learning Lessons

We are delighted to announce that the next Social History of Learning Disability Conference will be held at the Open University in Milton Keynes on 20th and 21st July 2017.

The theme of the conference is ‘Doing research on the social history of learning disability: Learning Lessons’. The Call for Papers information document can be found on the Conference website, http://www.open.ac.uk/health-and-social-care/research/shld/conferences/conference-2017

Please submit your accessible abstract by Friday 31st March to: Catherine Pibworth at Shld-conference@open.ac.uk or by post to Catherine Pibworth, Faculty of Wellbeing, Education and Language Studies, The Open University, Milton Keynes, MK7 6AA.

Guidance for writing an accessible abstract and presentation can also be found on the Conference website.