Rückblick und Vorschau: Offene Ringlehrveranstaltung Disability Studies

Am 8. und 9. Mai 2015 war es endlich so weit: Die offene Ringlehrveranstaltung zu Disability Studies in Österreich startete im Salzburger Unipark Nonntal. Ca. 100 Studierende, ForscherInnen, PraktikerInnen und Selbstbetroffene haben teilgenommen. Die Ringlehrveranstaltung wird von den Universitäten Linz und Salzburg in Kooperation mit der Vernetzungsplattform Disability Studies Austria (DiStA) und dem Performanceprojekt SWAYING organisiert.

Nach der Eröffnung von Vizerektor Ao. Univ. Prof. Dr. Rudolf Feik führten Univ. Ass. Dr. Sascha Plangger und Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr. Volker Schönwiese in die Disability Studies ein. Sie gingen auch der Frage nach, wie eine „gerechte“ Behindertenpolitik am Beispiel verschiedener Sichtweisen auf Behinderung auszusehen hat. Anschließend wurde von Andreas Jeitler BA und Mark Wassermann von Uniability die Situation der Lehre zu Disability Studies und die Situation von Studierenden mit Behinderungen an den Universitäten durchleuchtet. Der Verein Uniability setzt sich für die Interessen von Menschen mit Behinderungen an den österreichischen Universitäten ein.

Am Ende des ersten Tages besuchten einige HörerInnen den inklusiven Tanzworkshop von DanceAbility mit Vera Rebl. Das gemeinsame Tanzen von Erfahrenen und weniger Erfahrenen in Tanz, von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen förderte den Austausch – nicht auf kognitiver – sondern auf haptischer und emotionaler Ebene.

Am Samstag beschäftigten sich die Vorträge vor allem mit Fragen der Identität und speziellen Aspekten verschiedener Lebensphasen. Mag.a Petra Flieger begann mit dem Vortag zu Gewalt an und Gewalterfahrungen von Menschen mit Behinderungen. Sie ging auf die Ursache als auch Präventionsmöglichkeiten ein. Eine empirische Arbeit zu den Erfahrungen und der Vorstellung von jungen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung vom Erwachsenensein stellte Mag.a Natalia Postek vor.

Der Nachmittag begann mit einem Vortrag von Mag.a Dr.in Hemma Mayrhofer zu neuen Maßnahmen, Unterstützung und der Vorstellung von Evaluierungsergebnissen dieser. Abschließend stellte Maga. Dr.in Barbara Kreilinger ihre Doktorarbeit zu Mutterschaft und Behinderung vor. Gerade das Thema Abtreibung von Kindern mit Beeinträchtigungen löste bei der bis zum Schluss sehr aktiven Hörerschaft am Ende spannende Diskussionen aus.

Der zweite Teil der Ringlehrveranstaltung Disability Studies in Österreich findet von 29. bis 30. Mai in der Tabakfabrik Linz statt. Dort erwarten Sie interessante Vorträge u.a. von Volker Schönwiese, Anna Benedikt und Michael Turinsky zu Repräsentation und Kulturelle Formen. Das Programm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.jku.at/gespol/disabilitystudies. Für Linz organisiert das Tanz- und Performanceprojekt SWAYING ein interessantes Rahmenprogramm. Auf Ihren Besuch freut sich (wieder) das Organisationsteam der JKU Linz und der Universität Salzburg.

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