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Konferenz des Nordic Network on disability research

Reykjavik 10. – 12. Mai 2023

NNDR Sujet mit Vulkanausbruch

Alle zwei Jahre organisiert das Nordic Network on Disability Research eine Konferenz, an der sie Forscher-innen, politische Entscheidungsträger-innen, Aktivist-innen und Praktiker-innen zusammenbringt, um wissenschaftliche Erkenntnisse und Ideen auszutauschen. Die Konferenz bietet ein Forum für die internationale Zusammenarbeit in den Disability Studies und die Beiträge erstreckten sich über viele Disziplinen und deckten eine breite Palette an sozialen, politischen, kulturellen, historischen, philosophischen und menschenrechtlichen Perspektiven ab.

Als eine von 17 Beitragenden aus Österreich, aber als einzige Historikerin, präsentierte Lisa Maria Hofer erste Teilergebnisse ihrer Studie zum Linzer Taubstummeninstitut zwischen 1812 und 1869 und der Frage, wie Behinderung in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht, von derartigen Schulen im 19. Jahrhundert konstruiert wurde. In einer intersektionalen Gruppierung von 953 Schüler-innen konnte sie zeigen, dass häufig verschiedene intersektionale Marker wie verminderter sozioökonomischer Status, Geschlecht und verschiedene Zuschreibungen von Bildsamkeit und Gehörlosigkeit nebeneinander existierten. Damit war es möglich eine erste Orientierung in den Daten anzubieten. In ausgewählten Fallbeispielen, im Vortrag bezeichnet als Mikrobiografien von ehemaligen sogenannten Zöglingen, wurde klar, welches Wechselspiel die Überlagerung von Klasse, Behinderung und Geschlecht in konkreten Lebensverläufen bedeuten konnte. Nachzulesen hier: https://dista.uniability.org/2023/05/partizipative-historische-forschung-in-der-praxis/ und https://dista.uniability.org/2022/07/das-linzer-taubstummeninstitut-1812-1869-ein-forschungsprojekt/

Angela Wegscheider präsentierte die vielfältige, inspirierende und lange vergessene Geschichte einer frühen Behindertenbewegung in Österreich. Siegfried Braun (1893-1944) war einer der Gründer der Ersten Österreichischen Krüppelarbeitsgemeinschaft, welche das Recht auf Bildung und Ausbildung als auch Emanzipation und soziale Rechte forderte. Durch die Verwendung von Archivmaterial, u.a. zahlreiche Zeitungsberichte von und über Braun und seine Gruppe aus den 1920er und 1930er Jahren kann rekonstruiert werden, dass sich diese Gruppe davon lösen wollte, als Objekte der Wohltätigkeit betrachtet zu werden. Ende der 1920er Jahre unternahm Braun ausgedehnte Reisen, z. B. durch die Tschechoslowakei, Skandinavien und Deutschland. Braun verfolgte und dokumentierte die Entwicklung der zahlreicher Behindertenorganisationen und der öffentlichen „Krüppelfürsorge“ in vielen Ländern. 1943 deportierte das NS-Regime den als Juden identifizierten Siegfried Braun in das Ghetto Theresienstadt und 1944 in Auschwitz ermordet. Siegfried Braun wurde als „wichtige Person“ bei der Organisation des illegalen Erziehungsprogramms von Theresienstadt bezeichnet. Selbst in der unwirtlichen Umgebung des Ghettos setzte er sich für Selbsthilfe und Bildung ein. Nachzulesen auch hier: https://doi.org/10.1080/09687599.2021.1976111  

Rahel More präsentierte in ihrem Beitrag Überlegungen zu ‚storying ableism‘ und schlägt dafür einen feministischen intersektionalen Zugang zur Verknüpfung von Theorie und digitalem Aktivismus vor. Storying (Geschichtenerzählen) wir dabei als Ausgangspunkt für die Theoriebildung gesehen. Da Ableism sowohl ein aktivistischer Begriff als auch ein komplexes theoretisches Konzept ist, das von sozialen Bewegungen behinderter Menschen eingeführt und geprägt wurde, ist die Anerkennung aktivistischen Wissens über Ableism zentral. Eine theoretische Debatte losgelöst von ihrem aktivistischen Hintergrund und auch aktuellen aktivistischen Debatten birgt hingegen die Gefahr einer Entpolitisierung. In den letzten Jahren hat insbesondere digitaler Aktivismus mehr Aufmerksamkeit erhalten und bietet – trotz zahlreicher Herausforderungen – Potenziale für die Bewusstseinsbildung zu Ableism sowie für die Vernetzung in Aktivismus und Allyship. Nachzulesen auch hier: https://doi.org/10.1177/14647001231173242

Titel und Abstracts aller anderen Beiträge sind über die Konferenzhomepage zu finden: https://nndr2023.is/

Die nächste NNDR-Konferenz wird 2025 in Helsinki (Finnland) stattfinden.

 

Studie „In Arbeit kommen – in Arbeit bleiben. Geschützte Arbeit und Unterstützte Beschäftigung in vergleichender Perspektive“

Anfang März 2016 präsentierte der Behindertenanwalt Erwin Buchinger die Studie „In Arbeit kommen – in Arbeit bleiben. Geschützte Arbeit und Unterstützte Beschäftigung in vergleichender Perspektive“, die von FAB beauftragt, von der Johannes Kepler Universität Linz erstellt und von der Behindertenanwaltschaft mitfinanziert wurde.

In auswählten EU-Ländern erhoben die Studienautorinnen Stefanie Breinlinger und Angela Wegscheider Modelle Unterstützter Beschäftigung und Geschützter Arbeit. Als Referenzmodell dienten Arbeitsmodelle für Menschen mit Behinderungen, wie sie in Oberösterreich angeboten werden. Link zur Studie: http://www.jku.at/gespol/content/e291460/e300587/InArbeitkommenundbleiben_2016_ger.pdf
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Conference: Inclusion, Participation and Human Rights in Disability Research Comparisons and Exchanges (July 2016)

5th Annual Conference: Inclusion, Participation and Human Rights in Disability Research Comparisons and Exchanges in Stockholm – Sweden, 30 June – 1 July 2016

The conference is organised in the context of the annual meeting of Alter – European Society for Disability Research. Its goal is to offer a European and international multidisciplinary view of disability research, across its whole spectrum, addressing sociohistorical and political dimensions as well as the subjective experiences of the actors concerned (disabled persons themselves and those close to them, professionals of the field and other social and political actors). Considering disability as a category of analysis is also likely to shed light on the modes of organisation of contemporary societies.

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cfp Lancaster Disability Studies conference (Sept 2016)

Lancaster University’s Centre for Disability Research is delighted to announce our 8th Disability Studies conference will take place 6th-8th September 2016.

The conference has a rich history of bringing together international researchers, practitioners, policy makers and activists from around the world, to share and debate research, ideas and developments in disability studies.
Call for papers are now open, the deadline for submissions is 31st March 2016 and you can find out more here: http://www.lancaster.ac.uk/disabilityconference/call.htm Weiterlesen