Donnerstag, 22.März 2018, 18.00 Uhr
fhg – Fachhochschule Gesundheit, Hörsaal 1, Innrain 98
Vortrag: Hemma Mayrhofer
Moderation: Pier-Paolo Pasqualoni
Noch bis in die 80er Jahre waren Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, die als nicht oder unzureichend förderbar eingestuft worden waren, in der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ umfassender Vernachlässigung ausgesetzt. Die soziale Praxis war von Distanzierungs- und Entpersönlichungsstrategien des Personals gegenüber den Kindern, sowie dem großzügigen Einsatz freiheitsbeschränkender Mittel geprägt.
Im Vortrag werden zentrale Aspekte des Gewaltsystems auf Pavillon 15 nachgezeichnet. Die zeithistorischen Erkenntnisse sollen abschließend auch auf ihre Bedeutung für die Gegenwart hin befragt werden. Nicht zuletzt zeigen aktuelle Berichte menschenrechtlicher Kontrollorgane, dass Missstände in der stationären Unterbringung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen keineswegs ein Problem der Vergangenheit sind.
Hemma Mayrhofer ist Soziologin und wissenschaftliche Geschäftsführerin am IRKS – Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien. Sie beschäftigt sich u.a. mit Sozialer Inklusion und Exklusion, der Soziologie der Sozialen Arbeit sowie Disability Studies. Sie ist Co-Autorin und Projektleiterin der Studie Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in der Wiener Psychiatrie von 1945 bis 1989
In Kooperation mit:
fhg – Fachhochschule Gesundheit
Haus der Begegnung